Markus Lanz: Ein Leben zwischen Medien, Talkshows und Kritik

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Frühes Leben und Ausbildung

markus lanz krebserkrankung  wurde am 16. März 1969 in Bruneck, Südtirol, geboren. Aufgewachsen in der kleinen Ortschaft Geiselsberg, einer Fraktion der Gemeinde Olang, erlebte er eine ländliche Kindheit in den Bergen. Seine Eltern, Josef und Anna Lanz, führten ein einfaches Leben, doch sein Vater starb früh an Leukämie, als Markus gerade einmal 14 Jahre alt war. Dieser Schicksalsschlag prägte seine Jugend und stärkte seinen Ehrgeiz, sich beruflich weiterzuentwickeln.

Nach dem Verlust seines Vaters zog er in ein Schülerheim des Klosters Neustift in Brixen, wo er das klassische Gymnasium am Vinzentinum besuchte. Neben der Schule entdeckte er seine Leidenschaft für die Musik und trat gemeinsam mit seinem Bruder Gotthard als Musik-Duo “The W5” auf. Er spielte Keyboard und Klavier, was ihm eine erste Bühne für seine Auftritte bot.

Nach dem Abschluss seines Abiturs (Matura) im Jahr 1988 wurde er beim italienischen Heer zum Funker ausgebildet und diente bei den Alpini, einer Spezialeinheit der Gebirgsjäger. Diese Zeit brachte ihm nicht nur Disziplin und Durchhaltevermögen bei, sondern zeigte ihm auch, dass er seine berufliche Zukunft nicht im Militär, sondern in der Medienwelt sah.

Die ersten Schritte in den Medien

Nach seinem Wehrdienst begann Markus Lanz 1989 seine Karriere im Rundfunk. Sein erster Job war beim regionalen Radiosender Radio Holiday in Bruneck. Dort sammelte er erste Erfahrungen als Moderator und entdeckte seine Begeisterung für das Sprechen vor einem Publikum.

Um seine Fähigkeiten weiterzuentwickeln, zog er Anfang der 1990er-Jahre nach Deutschland und ließ sich an der Bayerischen Akademie für Werbung und Marketing (BAW) in München zum Kommunikationswirt ausbilden. Diese akademische Ausbildung bereitete ihn auf eine professionelle Laufbahn in der Medienbranche vor.

Ein wichtiger Meilenstein war seine Zeit bei Radio Hamburg, wo er ein zweijähriges Volontariat absolvierte. Dort bewies er nicht nur sein Talent als Moderator, sondern zeigte auch Mut, als er 1995 mit seinen Kollegen eine Protest-Single gegen französische Atomtests auf Mururoa veröffentlichte. Die Single, die unter dem Künstlernamen “Le Camembert Radioactif” veröffentlicht wurde, führte jedoch zu seiner Entlassung, da sie ohne Genehmigung im Radioprogramm ausgestrahlt worden war.

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Der Durchbruch im Fernsehen

Trotz des Rückschlags bei Radio Hamburg ließ sich Lanz nicht entmutigen und wechselte 1995 ins Fernsehen. Sein erster Job war als Nachrichtenmoderator bei RTL Nord, wo er zunächst regionale Nachrichten präsentierte.

Der entscheidende Karrieresprung gelang ihm 1998, als er für Barbara Eligmann als Moderator von “Explosiv – Das Magazin” einsprang, während sie in Babypause war. Seine charismatische und selbstbewusste Art kam beim Publikum gut an, und er wurde schließlich ab 1999 fester Moderator der Sendung.

Neben “Explosiv” übernahm er weitere Moderationen bei RTL, darunter:

  • “Der Hochzeitsplan” (2001)
  • “Outback” (2002)
  • “Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! – Spezial” (2004)

Sein Markenzeichen war sein dynamischer, oft humorvoller Moderationsstil, der ihn von anderen Fernsehmoderatoren unterschied. Durch diese Sendungen wurde er zu einem der bekanntesten TV-Gesichter Deutschlands.

Wechsel zum ZDF und große Erfolge

Nach fast einem Jahrzehnt bei RTL entschied sich Markus Lanz 2008 für einen Wechsel zum öffentlich-rechtlichen Sender ZDF. Dort übernahm er die Talkshow “Markus Lanz“, die sich schnell als eine der wichtigsten Diskussionsrunden im deutschen Fernsehen etablierte. Die Sendung, die bis heute dienstags bis donnerstags läuft, ist bekannt für ihre vielseitigen Gäste aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft.

Zusätzlich übernahm er die Kochsendung “Lanz kocht!“, die er bis 2012 moderierte.

Wetten, dass..? und die Herausforderungen als Showmaster

Ein besonders großer Karriereschritt war die Übernahme von “Wetten, dass..?” im Jahr 2012. Als Nachfolger von Thomas Gottschalk, der die Sendung jahrzehntelang geprägt hatte, stand Lanz vor einer gewaltigen Herausforderung.

Anfangs waren die Erwartungen hoch, doch die Show konnte nicht mehr an ihre früheren Erfolge anknüpfen. Seine oft kritisierte Moderationsweise und das veränderte Zuschauerverhalten führten dazu, dass das ZDF die Sendung nach nur zwei Jahren, im Jahr 2014, einstellte. Insgesamt moderierte Lanz 16 Ausgaben der Show.

Podcast-Erfolg mit Lanz & Precht

Seit 2021 ist Markus Lanz zusammen mit Richard David Precht Gastgeber des Podcasts “Lanz & Precht“. In diesem Format diskutieren sie gesellschaftliche, philosophische und politische Themen. Der Podcast gehört zu den meistgehörten deutschsprachigen Formaten und zeigt eine neue, tiefgründigere Seite von Lanz.

Weitere Aktivitäten: Expeditionen und Bücher

Neben seiner Arbeit als Moderator hat Markus Lanz ein starkes Interesse an Dokumentationen und Expeditionen. Er begleitete mehrere Reisen in die Polargebiete, darunter eine Expedition zum Nordpol und eine Teilnahme an der TV-Produktion “Der Wettlauf zum Südpol” im Jahr 2010.

Auch als Autor war er aktiv und veröffentlichte unter anderem:

  • “Und plötzlich guckst du bis zum lieben Gott” (2007) – eine Biografie über den TV-Koch Horst Lichter
  • “Grönland: Meine Reisen ans Ende der Welt” (2014) – ein Bildband über seine Expeditionen
  • “Benedikt XVI. – Unser letztes Gespräch” (2023) – ein Gesprächsbuch mit Manfred Lütz

Zusätzlich ist Lanz leidenschaftlicher Fotograf und präsentiert regelmäßig seine Werke auf Ausstellungen.

Kritik und Kontroversen

Trotz seiner Erfolge blieb Markus Lanz nicht frei von Kritik. Besonders sein Interviewstil in der Talkshow “Markus Lanz” sorgte immer wieder für Diskussionen. Ihm wird vorgeworfen, seine Gäste oft zu unterbrechen oder sie mit seinen Fragen zu konfrontativ anzugehen.

Ein besonders umstrittenes Interview fand 2014 mit Sahra Wagenknecht statt, das zu einer Online-Petition führte, die seine Absetzung forderte. Die Petition erhielt zehntausende Unterschriften, dennoch hielt das ZDF an Lanz fest.

Zudem wurde die Transparenz seiner Einkünfte beim ZDF kritisch hinterfragt. 2024 wurde bekannt, dass er 1,9 Millionen Euro Jahreshonorar erhält, für 2025 sind es sogar 2 Millionen Euro. Diese Zahlen lösten eine Debatte über die Gehälter im öffentlich-rechtlichen Rundfunk aus.

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Privatleben und Familie

Markus Lanz war von 1998 bis 2006 mit der Moderatorin Birgit Schrowange liiert. Aus dieser Beziehung stammt ein Sohn, der im Jahr 2000 geboren wurde.

Im Jahr 2011 heiratete er die Betriebswirtin Angela Gessmann, mit der er seit 2008 zusammen war. Das Paar bekam zwei Töchter (*2014 und *2018). 2014 zog die Familie von Köln nach Hamburg. Anfang 2023 wurde jedoch bekannt, dass sich Markus Lanz und Angela Gessmann getrennt haben.

Lanz besitzt sowohl die italienische als auch die deutsche Staatsbürgerschaft.

Fazit: Ein vielseitiger Medienprofi

Markus Lanz hat sich über die Jahre hinweg als einer der bekanntesten und vielseitigsten TV-Moderatoren Deutschlands etabliert. Von seinen Anfängen im Radio über seinen Durchbruch bei RTL bis hin zu seiner langjährigen Karriere beim ZDF hat er sich als ernstzunehmender Journalist, aber auch als unterhaltsamer Showmaster bewiesen.

Trotz Kritik bleibt er eine prägende Figur der deutschen Medienlandschaft, die durch ihre Vielseitigkeit, Hartnäckigkeit und ihren Drang nach Perfektion besticht.

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